Wednesday, October 18, 2006

The last chance: ... und wieder ging es die Legende hoch! Alp D'Huez

Obwohl die einzelnen Wertungen bereits entschieden waren, ließ es sich die Tourleitung nicht nehmen, für die letzte Etappe noch ein schwieriges Profil auszuarbeiten. Auf dem Programm standen erneut Alpe d'Huez, der Col de Sarenne, sowie eine nicht näher bezeichnete Abschlussbergwertung, die mit überraschenden Steigungsprozenten aufwarten sollte.



Nach erneut kurzer, neutralisierter Fahrt ging es erneut von Bourg d'Oisans aus über die sagenumwobenen 21 Kehren hinauf nach Alpe d'Huez. Und von den ersten Metern an ließ CT Dorny keinen Zweifel an seiner wiedererlangten Stärke. Der Einbruch an Galibier und Izoard schienen Geschichte und der erfahrene Bergfahrer zog 20 Kehren vor der Bergwertung davon. Fausto und Bjarne mußten ihren Teamkollegen ziehen lassen - in der glühenden Hitze des legendären Berges waren die beiden tempoharten Athleten zu sehr mit der Verdauung der beim Frühstück bereitgestellten 3 Buttercroissants beschäftigt. So gewann CT Dorny die Bergwertung erwartungsgemäß und distanzierte seine Gefährten, die sich im Anstieg sogar noch mit Fotoshootings beschäftigten, um mehr als 10 Minuten - Tour d'Honneur lässt grüßen!

Danach war zunächst eine kurze Sonnenpause angesagt. Nach den Strapazen der vergangenen Woche, genossen die Fahrer die wohltuende Wärme in der Höhe des Skiortes, während sie einen psychisch und physisch erschöpften US-Amerikaner aus Austin, Texas (Ähnlichkeiten mit einer bestimmten Radsport-Legende nicht vorhanden) moralisch wieder aufbauten. O-Ton Fausto: Do you wanna join us on our way to the 'Col de Sarenne'? It's only 200 meters…US-Boy (hoffnungsvoll): Oh really, only 200 meters? Bjarne: Yeah, in height!!! US-Boy (völlig niedergeschlagen): Aaaaalright, I wish I could…




Und damit stand die 2. Bergwertung des Tages an. Die prognostizierten 200 Höhenmeter von Alpe d'Huez zum Col de Sarenne erwiesen sich erneut als trügerisch. Zunächst ging es den ein oder anderen Höhenmeter bergab, bis den Akteuren nach einem kurzen Wasserstopp eine echte Prüfung bevorstand. Bei bis zu 12 Prozent sowie schlechten Asphaltverhältnissen und glühender Hitze kämpften sich die Protagonisten unter großen Mühen den landschaftlich wunderschön gelegenen Col hinauf. Fausto bewies hier besondere Härte gegen sich selbst, distanzierte Bjarne und CT Dorny um sich souverän den Bergpreis zu sichern. Ein Ausrufezeichen des Mannes, der auf dem Rad eher wie ein Sprinter anmutet. Die Abfahrt, die für CT Dorny bei der ersten Bewältigung noch einem Desaster glich, verlief reibungslos.



Nach der wunderschönen Abfahrt vom Col de Sarenne und dem Atem raubenden Panorama des Stausees am Fuße von Les deux Alpes machte sich das Feld auf zum Schlussanstieg des Tages sowie der gesamten Tour.




Auf halben Weg in Richtung Bourg d'Oisans ging es über einen Grat nach Auris d'Oisans. Die malerisch schöne Strecke, mit fantastischer Aussicht über das gesamte Tal, hatte es jedoch in sich. Im Anstieg, der auf den ersten knapp 4 Kilometern den Fahrern mit seinen teils mörderischen Steigungsprozenten (bis zu 16 Prozent) noch einmal alles abverlangte, forderte CT Dornys Parforce-Ritt hinauf nach Alpe d'Huez seinen Tribut. Der Radsport-Recke konnte den Tempoverschärfungen von Fausto und Bjarne nicht folgen. Den Bergpreis sicherte sich noch einmal Bjarne, während Fausto den Abstand locker kontrollierte und sich eine Bemerkung in Richtung CT Dorny nicht verkneifen konnte. O-Ton Fausto: Jetzt holt er sich aber ne richtige Packung ab!



Das abschließende, überraschend wellige Profil bis zum anvisierten Aussichtspunkt bewältigten die Fahrer in trauter Eintracht. Dort angekommen stoppten die Fahrer für den obligatorischen Fototermin mit der internationalen Presse. In geruhsamer Weise ging es danach auf die Abfahrt zum Ziel in Bourg d'Oisans. Dabei ließen Fausto und Bjarne erneut ihre Schlitzohrigkeit aufblitzen: Nachdem sie CT Dorny auf der Abfahrt in gebührendem Abstand gefolgt waren (in Wahrheit: wer später bremst ist länger schnell), überspurteten sie ihn auf der Zielgeraden im letzten Moment. Doch der Ärger des Altstars war schnell verflogen.


Gemeinsam machten sich die Salzkranz-Helden am Abend auf dem Weg zum Abschluss-Bankett! Fotos folgen!!!

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