Wednesday, July 18, 2007

Nach Hitze und Müdigkeit: Podium für die Masterracer beim 24 Stunden Rennen in München

Neben einer großen Energieleistung war beim 24 Stunden Rennen besonders die Moral die Grundlage für den Erfolg der Masterracer bei dieser Hitzeschlacht im Olympiapark München.
Pizza Man und CT vom Team Salzkranz sollten die Masterracer um Teamleader Nobbi und Silvester verstärken. Nobbi hat bereits im letzten Jahr in Duisburg seine Stärke unter Beweis gestellt, als er mit die besten Zeiten des gesamten Starterfeldes herausgefahren hat. Silvester hat in diesem Jahr auch schon fantastische Ergebnisse erzielt, so wurde er beim letzten Marathon in Pfronten 4. bei den Senioren und hat den Fränkische Schweiz Marathon sogar gewonnen.
Pünktlich um 13.00 Uhr erfolgt der Start zu den 24 Stunden von München. Die Streckenbedingungen waren perfekt und die absolut trockene Strecke war die Grundlage für schnelle Rundenzeiten auf der mit einigen extremen Steigungen versehenen Strecke. Besonders der letzte kurze Anstieg vor dem Ziel mit bis zu 25% Steigung auf Gras ist bei feuchter Strecke nicht zu bewältigen.
Nobbi ging vom Start an mit einem kontrolliertem Tempo los. Ziel war es, sich bei der extremen Hitze von 33 Grad nicht direkt aufzureiben und nicht zu stürzen. Diese Taktik verfolgten leider nicht alle Teams. So gab es an der Wellenabfahrt vom Schwimmbad direkt zu Beginn des Rennen zwei schwere Stürze, die die Fahrer zur Aufgabe zwangen. Nobbi als ehemaliger Deutscher Downhill Meister konnte den Zuschauern aber eindrucksvoll vermitteln, wie die richtige Radposition bei der Abfahrt ist.
Silvester sorgte dann mit schnellen Runden für einen zwischenzeitlich 2. Platz, den das Team über mehrere Stunden verteidigen konnte… und dann ging es los!!!

Was haben sich die Fahrer im Vorfeld Gedanken zu Platten, Ersatzbike etc. gemacht. Reifenlauftests wurden durchgeführt und die Bikes auf ganz leicht getrimmt. Selbst von Magura wurde wenige Stunden vor Rennbeginn die neue Federgabel Durin noch geliefert, da diese deutliche Gewichtsvorteile bringt… und dann so etwas!!!

Pizza Man war gerade auf einer extrem schnellen Runde unterwegs, als ihm an der entferntesten Stelle die Luft aus seinem super Leichtlaufreifen entwich… und dann???
Anruf im Fahrerlager bei CT:
"Ich brauche ein Rad!“,
"Warum?"
"Schlauch vergessen" ... und dies bei dieser Planung! Hinzu kam noch, dass Pizza Man nie als Routenguide arbeiten könnte, so präzise war die Beschreibung seiner augenblicklichen Position. Nobbi ging also mit seinem Bike und einem Laufrad bewaffnet auf die Suche.
Fast eine Runde hat dieser Vorgang gekostet.

Trotzdem war das Team in der Lage, den Podiumsplatz zu halten… und dann???

Pizza Man wollte die verlorene Zeit wieder aufholten und startete erneut. Mit seiner unglaublichen Kraft wollte er am Anstieg zum Schwimmbad Zeit gutmachen und führte den ultimativen Kettenbelastungstest durch… und???

Die Kette versagte… und???

Anruf im Fahrerlage und CT setzte sich mit seinem Bike in Bewegung. Diesmal war Pizza Man jedoch relativ nah und der Crash kostete nur wenig Zeit.
Dann begann die Phase der Stürze, die jedoch alle ohne größere Blessuren endeten. Erst ging Silvester über den Lenker und zog sich einige Schürfwunden zu. Dabei ging dann auch die Remote Steuerung der neuen Federgabel in die Knie. Nobbi testete bei ca. 40 kmh die Gleitfähigkeit seiner Trikots auf Gras und hatte Glück, dass er nicht auf den Schotterweg gefallen ist. Dies wäre das Ende des Rennens für ihn gewesen. Pizza Man und ein anderer Fahrer trafen sich bei einer schnellen Abfahrt, was dazu führte, dass beide kurz die Lufthoheit über München gewonnen hatten. Natürlich war jeweils der andere Fahrer Schuld. CT hatte noch den langsamsten Crash. Er war gerade dabei das 25% Steilstück zu befahren, als ihm von oben jemand entgegen kam, der das Steilstück nicht geschafft. Konsequenz war, dass beide den Rasen in ruhiger Eintracht herunterkullerten.

In der Nacht war dann Moral gefragt. Die große Hitze des Tages hat allen Fahrern zu diesem Zeitpunkt schon sehr zugesetzt. Entgegen des 24 Stunden Rennens in Duisburg haben die Fahrer aufgrund der äußeren Bedingungen fast ausschließlich Einzelrunden absolviert. Nur Silvester hat mehrere Runden am Stück bewältigt.
Irgendwie vergingen die Stunden überhaupt nicht, die Beine schmerzten und der gesamte Körper war erledigt. Als dann endlich der Morgen anbrach belohnte die aufgehende Sonne die Fahrer mit einem unglaublichen Sonnenaufgang. Leider führte dies nicht dazu, dass die Leiden geringer wurden. CT hatte Magenprobleme durch die Hitze und die vielen Gels bekommen. Konsequenz: Entledigung der in der Nacht aufgenommen Nahrung mitten im Anstieg bei voller Fahrt. Der Fahrer in seinem Windschatten machte sich auch direkt aus dem Staub. Sorry Kollege!!!
CT musste erst einmal eine 2,5 stündige Pause einlegen.

Zu diesem Zeitpunkt belegte das Team den immer noch unglaublichen 3. Platz in der Masterwertung… und dies trotz der Defekte und der Erschöpfung.
In den letzten Stunden gaben alle Fahrer noch einmal Gummi auf die Strecke und fuhren tatsächlich den 3. Platz nach Hause. Silvester und Nobbi sind jeder mehr als 20 Runden bei einer Zeit von 18 Min. und 30 Sek. im Schnitt gefahren. Unglaublich. Dies waren mit die besten Zeiten überhaupt.
Nobbi nutze bei der Zieleinfahrt vor Tausenden von Zuschauern die Gelegenheit, die neue Magura Durin Federgabel eindrucksvoll zu präsentieren. Show muss sein!!!
Und dann gab es nur noch pure Erleichterung und Freude.

Nach dem Rennen sind Fahrer und Betreuer dann noch zu Pizza Man gefahren und sich den Zieleinlauf der Touretappe anzusehen… und???













Silvester und CT sind direkt auf dem Kuschelteppich vor dem Fernseher eingeschlafen. Großer Sport!!!
Dies war der gelungene Abschluss von anstrengenden 24 Stunden, die das Team auch als Team gemeistert hat!

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